Fluxus – live dokumentiert
Zum 50 jährigen Jubiläum von Fluxus wurden weltweit Austellungen organisiert. Ein Großteil fand in der Geburtsstadt Wiesbaden statt. Wir bespielten mit unterschiedlichen Ansätzen das sogenannte „Schaufenster“ des Stadtmuseums Wiesbaden mit einer Art interaktiven Austellung.
„Ich sagte zu meiner Mutter dass wir eine Austellung für Fluxus organisieren. Darauf fragte sie mich ob das ein Waschmittel ist.“
Wir hatten bis dato keine Ahnung was Fluxus ist und welche Auswirkung diese Kunstrichtung auf die Gesellschaft hat. Wir hatten aber ein großes Team aus Kuratoren, Innenarchitekten, Mediendesignern, Handwerkern und eine große Lagerhalle von alter Fernsehtechnik aus den 50er und 60er Jahren. Letzteres sollte ein wesentlicher Bestandteil der Austellung werden.
Fluxus ist über die Jahre in Vergessenheit geraten und das Team sollte dies zum Thema machen. Was ist Fluxus, was ist eine Dokumentation, wie wird es dokumentiert und kann es auch heute noch eine Rolle spielen? Wie schafft man die Verküpfung zu den anderen Standorten?
Über diese und noch mehrere Fragen gelangten wir zu dem Ausdruck Speichermedium. In Verbindung mit den Fernsehapparaten kam uns das Bild einer Platine in den Kopf.
Die Ausstellung versetzte den Besucher in eine skurrile Welt, die mit der Realität aneckte. Das Ergebnis wurde hinterfragt und kritisiert. Was im ersten Moment aber wie ein Scheitern wirkte, war bei näherer Betrachtung ein voller Erfolg. Die Ausstellung transportierte genau das Gefühl der Anfänge von Fluxus in das Diesseits. Man hatte von uns Anderes erwartet, doch wir haben die Besucher überrascht!