Wunsch und Wunder ist ein Theaterstück, welches im Jahre 2015 in Saarbrücken uraufgeführt wurde. Wolf Gutjahr ermöglichte uns in einem Wahlfach, Teil dieses Stückes zu sein. Zu Beginn des Kurses existierte bereits das fertige Bühnenbild, welches wir erst in einer Generalprobe zu Gesicht bekamen. Zu diesem Zeitpunkt war der Kurs aber schon fast an seinem Ende angekommen. Das war für mich eine sehr spannende Erfahrung, da der Kursleiter alle Erfahrungen vom eigentlichen Entwurf in die Entwürfe der Studenten einfließen lassen konnte.
wunsch und wunder
Das Theaterstück „Wunsch und Wunder“ von Felicia Zeller behandelt das Thema Reproduktionsmedizin. Wir, die Studenten, bekamen die Aufgabe uns mit dem Thema und dem Stück intensiv zu beschäftigen und danach unsere eigene Vorstellung und Umzetzung eines Bühnebildes zu entwerfen.
Ich entschied mich, nach langem Hin und Her, die Bühne weg von dem klassichen Guckkastensystem in eine offene Struktur zu versetzen. Der tiefere Gedanke war ein Stück zu kreieren, das interaktiv mit dem Zuschauer und dem Schauspieler umgeht. Die Grundidee basiert auf einem Jump and Run Spiel. Wenn man den Blick auf das Stück und die Reproduktionmedizin wirft, kann man dabei alle Komponenten finden. Einen Herrscher, Spielfiguren, die durch äußere Einflüsse gesteurert werden, natürlich auch Hindernisse aus Lügen und Intrigen und ein Ziel das erobert werden soll.
Für mich ein sehr passendes Bild.
Ich entwarf einen Raum, welcher in einem gleichmäßigen Raster aus einer Vorhangkonstruktion besteht. In diesem Feld werden sich die Schauspieler bewegen. Doch leider haben sie keinen Einfluss darauf, wie sie weiterkommen. Sie müssen sich die Gunst der Zuschauer erspielen. Ist eine Person beliebter, ist die Wahrscheinlichkeit größer schneller an das Ziel zu kommen. Dabei bestimmt der Zuscher welcher Raum erleuchtet wird und welche Vorhänge gelüftet oder überwunden werden können.
Die Schauspieler werden quasi wie Ratten durch ein Labyrinth geschickt und kämpfen für ihr Glück.
Gerade die Interaktion und das Drehen der Sicht (Zuschauer sitzt über den Schauspielern) gibt dem Stück und dem Bild dafür eine außergwöhnliche Stärke.